Die Lokalbahn Breitengüßbach - Dietersdorf

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Das frühere Königreich Bayern hatte seit jeher als Flächenland Probleme mit der Erschließung eben dieser Fläche durch die Eisenbahn. Abseits der Städte gab es kaum Industrie, die durch ein entsprechendes Aufkommen an Personen und Gütern die Rentabilität einer Eisenbahn garantieren konnte.
Auf der anderen Seite war ein flächendeckendes Eisenbahnnetz Voraussetzung für die Entwicklung des Landes. Man hatte erkannt, dass ein teurer Vollbahnstandard aus wirtschaftlichen Gründen einerseits nicht überall umsetzbar, aber andererseits auch gar nicht notwendig war. Unterstützt wurde der Bau von Zweiglinien mit geringerer Bedeutung frühzeitig durch die Schaffung entsprechender gesetzlicher Rahmenbedingungen, welche letztendlich in den Lokalbahngesetzen von 1883 und 1884 mündeten. Hierdurch wurde die gesetzliche Grundlage für die Strecke Breitengüßbach -
Dietersdorf geschaffen.
Waren in den letzten Jahren zu den Eisenbahnstrecken der Region bereits umfassende Publikationen unter Mitwirkung des passionierten Eisenbahnfreundes Stefan Goldschmidt entstanden, blieb der Schienenstrang entlang von Itz-, Alster- und Rodachgrund bislang außen vor. Grund hierfür war sicherlich die Tatsache, dass der Bahnverkehr einerseits recht früh eingestellt wurde, zum anderen aber auch nie im Fokus der Eisenbahnfreunde stand und somit auch nicht auf eine lückenlose fotografische Dokumentation über all die Jahre zurückgegriffen werden konnte.
Doch dann kam die Museumsnacht am 16. Mai 2009.
Aufgrund der im Rahmen dieser Veranstaltung gebotenen späten Busverbindung von Seßlach ins heimische Coburg wurde dem dortigen Heimatmuseum ein Besuch abgestattet. Neben der Inneneinrichtung eines Schienenbusses wurde den musikalischen Darbietungen gelauscht und die angebotenen regionalen Köstlichkeiten genossen. Bei dem zwischenzeitlich durchgeführten Rundgang durch die Museumsräume erregten die Vitrinen über die Eisenbahn das Interesse. Gleispläne und Fotografien brachte die schon längst vergessene Bahnstrecke wieder in Erinnerung. Die Gedanken formierten sich zu der Idee, sich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen.
Es sollte gar nicht viel Zeit vergehen, bis sich bei den ersten Recherchen ein interessanter Kontakt im weiteren Bekanntenkreis ergab. Der spätere Autorenpartner Thomas Standke hatte sich bereits seit einiger Zeit mit der Dietersdorfer Bahn beschäftigt und einiges an Material zusammengetragen. Aus einer Anfrage nach Unterstützung wurde alsbald eine solide Autorenpartnerschaft.
Auf der nun gemeinsamen Suche nach Material, Unterlagen und historischen Gegebenheiten stießen die Autoren auf eine Vielzahl ergänzender Informationen aus der Geschichte der Bahn. Das Gespräch mit Augenzeugen, welche noch aus der Betriebszeit der Bahnlinie berichten konnten, brachte Licht in das Dunkel der Geschichte. Unser Dank gilt all denjenigen, die durch das Beisteuern von Informationen und Bildern zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben. Unser besonderer Dank gilt der fachmännischen Beratung durch den langjährigen Bahnhofsvorstand des Bahnhofs Breitengüßbach, Dieter Stüllein, welcher im April 1975 noch vor Einstellung des Personenverkehrs diese Stelle übernahm.
Bei den Nachforschungen wurde auch das Internet als Hilfsmittel genutzt. Nicht dass dort viel Material auffindbar wäre, aber es entstanden erste Kontakte und später gar Freundschaften weit über die Region hinaus. Speziell möchten wir an dieser Stelle Herrn Gerhard Heitz aus Fulda für die Vermittlung zahlreicher Kontakte zur Seßlacher Bevölkerung danken.
Bei der Verarbeitung des zur Verfügung stehenden Materials wird man als Autor neben den Themenfeldern Geschichte und Technik auch mit der Bauart der auf der Eisenbahn vorhandenen Hochbauten konfrontiert, welches eine Menge an spezifischem Wissen voraussetzt. Hier möchten wir uns besonders bei Frau Kerstin Schäfer M.A. bedanken, welche im Jahr 2011 ihre Promotion mit einer Doktorarbeit über die Hochbauten der oberfränkischen Nebenbahnen im Fach Denkmalpflege am Institut für Archäologie, Denkmalkunde und Kunstgeschichte der Otto-Friedrich-Universität Bamberg abgeschlossen hat und sich anbot, diesen Part in unserem Werk zu übernehmen.
Konnten auch nicht alle Lücken restlos geschlossen werden, so ermöglicht das vorliegende Werk doch einen umfassenden Einblick in die Geschichte dieser Lokalbahn fernab der großen Magistralen.

Stefan Goldschmidt und Thomas Standke
Oktober 2013